Die brüchigen Städte Ostdeutschlands
Interessant und spannend ist ein Blick über die Grenzen immer, und eine Gegend, die den topographischen Entdeckergeist besonders schult, ist Ostdeutschland mit seinen schrumpfenden Städten. Die Problematik dürfte bekannt sein, genauso wie die strategischen Planungsmaßnahmen, mit denen dem massiven Leerstand in den "neuen" Bundesländern begegnet wird - euphemistisch als "Stadtumbau" bezeichnet.
Für einen Besucher aus Wien, der Verfall und Brachflächen in seiner Stadt ja nur an ganz speziellen Ecken aufspürt,sind Straßenansichten wie die folgenden ein Paradies der Trauer:
Die ausgedehnten Gründerzeitviertel, die viele Städte im Osten aus der Zeit, als sie im Gefolge der Industrialisierung rasch anwuchsen, aufweisen, sind oft unverändert erhalten, lediglich aufgrund der Vernachlässigung aus DDR-Zeiten heruntergekommen. Erst jetzt reißen Abbrüche klaffende Lücken ins Ensemble - und das nicht nur in den Vorstädten, auch in den Altstadtzentren stößt man auf unterschiedlich große Brachflächen:
Beispiele aus Chemnitz (o.) und Plauen (u.)
Leerstand und Abbruch betrifft auch Plattenbauten bzw. die sogenannten Errungenschaften sozialistischer Stadtplanung - hier die Kaufhalle in Forst (Lausitz), im Hintergrund die Stadtpfarrkirche:
Für den Liebhaber staubiger Industrieruinen sind Städte wie Cottbus, Forst oder Chemnitz natürlich ein El Dorado. Vieles ging, geht oder wird verloren gehen: In Forst ist dieses Kraftwerk in Abbruch befindlich:
Chemnitz: Ein Fabriksbau von Hans Poelzig, gleich gegenüber des Sächsischen Industriemuseums und eigentlich eine ideale Erweiterungsfläche für dieses... Die beabsichtigte Sanierung zieht sich hin:
Ein Resümee läßt sich nur schwer ziehen: Die übergroße Zahl an zu gestaltender Fläche, die in absehbarer Zeit nicht zu bewältigen sein wird, der sichtliche Reichtum an (Industrie)denkmälern des 19. Jahrhunderts, von denen düsteren Zukunftsprognosen zufolge mehr verschwinden wird als gerettet werden wird können, all das läßt einen voll Fragen zurück.Die Faszination dieser vergessenen Orte liegt nahe an echter Bedrücktheit. Während man sich in Wien über den hohen Bebauungsdruck aufgrund wachsender Bevölkerungszahlen sorgen muß, und es vielen Altbauten nur allzu schnell an den Kragen geht, herrscht in Ostdeutschland die wohl noch gefährlichere Aussicht, zahlreiche Stadtlandschaften nur mehr im Zustand völliger Fragmentierung erhalten zu können.
Für einen Besucher aus Wien, der Verfall und Brachflächen in seiner Stadt ja nur an ganz speziellen Ecken aufspürt,sind Straßenansichten wie die folgenden ein Paradies der Trauer:
Die ausgedehnten Gründerzeitviertel, die viele Städte im Osten aus der Zeit, als sie im Gefolge der Industrialisierung rasch anwuchsen, aufweisen, sind oft unverändert erhalten, lediglich aufgrund der Vernachlässigung aus DDR-Zeiten heruntergekommen. Erst jetzt reißen Abbrüche klaffende Lücken ins Ensemble - und das nicht nur in den Vorstädten, auch in den Altstadtzentren stößt man auf unterschiedlich große Brachflächen:
Beispiele aus Chemnitz (o.) und Plauen (u.)
Leerstand und Abbruch betrifft auch Plattenbauten bzw. die sogenannten Errungenschaften sozialistischer Stadtplanung - hier die Kaufhalle in Forst (Lausitz), im Hintergrund die Stadtpfarrkirche:
Für den Liebhaber staubiger Industrieruinen sind Städte wie Cottbus, Forst oder Chemnitz natürlich ein El Dorado. Vieles ging, geht oder wird verloren gehen: In Forst ist dieses Kraftwerk in Abbruch befindlich:
Chemnitz: Ein Fabriksbau von Hans Poelzig, gleich gegenüber des Sächsischen Industriemuseums und eigentlich eine ideale Erweiterungsfläche für dieses... Die beabsichtigte Sanierung zieht sich hin:
Ein Resümee läßt sich nur schwer ziehen: Die übergroße Zahl an zu gestaltender Fläche, die in absehbarer Zeit nicht zu bewältigen sein wird, der sichtliche Reichtum an (Industrie)denkmälern des 19. Jahrhunderts, von denen düsteren Zukunftsprognosen zufolge mehr verschwinden wird als gerettet werden wird können, all das läßt einen voll Fragen zurück.Die Faszination dieser vergessenen Orte liegt nahe an echter Bedrücktheit. Während man sich in Wien über den hohen Bebauungsdruck aufgrund wachsender Bevölkerungszahlen sorgen muß, und es vielen Altbauten nur allzu schnell an den Kragen geht, herrscht in Ostdeutschland die wohl noch gefährlichere Aussicht, zahlreiche Stadtlandschaften nur mehr im Zustand völliger Fragmentierung erhalten zu können.
staubfänger - 8. Dez, 18:57