Wien-Aspern: Seestadt statt Flugfeld
Mit einigem Getöse wurde diese Woche (vgl. ORF, 3.7.) der Spatenstich zur sog. "Seestadt Aspern" vollzogen. Dieser blumige Name steht für den riesigen neuen Stadtteil, der bis 2028 auf dem Gelände des ehem. Flugfelds in Wien-Aspern entstehen soll. Wohnungen für 20000 Menschen und 2000 Arbeitsplätze sollen auf der etwa 2 km2 großen Fläche entstehen - gruppiert um einen künstlichen See. Eigentlich wollte man meinen, daß die Zeit solcher Megasiedlungen vorbei ist, zu oft haben sich solche als städtebauliche Fiaskos herausgestellt. Doch die Verantwortlichen spulen lieber ihre Rhetorik vom europaweit einmaligen Zukunftsprojekt ab.
Auf die Sinnhaftigkeit der "Seestadt" -Planung soll hier nicht näher eingegangen, was mir aufstößt ist - wieder einmal - die völlige Traditionslosigkeit, mit der hier vorgegangen wird. Aspern - das war jahrzehntelang das Zentrum der österreichischen Luftfahrt. Bis 1977 war der Flughafen in Betrieb, dann übernahm endgültig Schwechat seine Rolle und die Flughafengebäude wurden geschleift. Anstelle des Aufnahmegebäudes wurde das Motorenwerk von General Motors errichtet. Erhalten blieben die Landebahnen und die Fundamente einiger Nebengebäude.
Diese Flächen - gelegentlich als Rennstrecke genutzt, hauptsächlich aber Felder und Wiesen - sind bzw. waren eine Oase. In ihrer Weite und Leere bildeten sie zusammen mit der Erinnerung an den einstigen Betrieb einen faszinierenden Ort. Damit ist es nun vorbei. Das Flugfeld wird getilgt, eine künstliche Stadt, deren Grundstrukturen nicht einmal dem Verlauf der ehemaligen Rollbahnen folgen, aus dem Boden gestampft.
Angemessen wäre es, diese Fläche zum Park- und Erholungsgebiet zu machen - dem Beispiel Wienerberg folgend. Für benötigten Wohnbau stehen gerade im 22. Bezirk genügend Flächen zur Verfügung, die sich - kleinteilig erschlossen - wesentlich besser in die bestehende Bebauung einfügen würden als dieses hart an der Grenze zum Größenwahn stehende Projekt.
Auf die Sinnhaftigkeit der "Seestadt" -Planung soll hier nicht näher eingegangen, was mir aufstößt ist - wieder einmal - die völlige Traditionslosigkeit, mit der hier vorgegangen wird. Aspern - das war jahrzehntelang das Zentrum der österreichischen Luftfahrt. Bis 1977 war der Flughafen in Betrieb, dann übernahm endgültig Schwechat seine Rolle und die Flughafengebäude wurden geschleift. Anstelle des Aufnahmegebäudes wurde das Motorenwerk von General Motors errichtet. Erhalten blieben die Landebahnen und die Fundamente einiger Nebengebäude.
Diese Flächen - gelegentlich als Rennstrecke genutzt, hauptsächlich aber Felder und Wiesen - sind bzw. waren eine Oase. In ihrer Weite und Leere bildeten sie zusammen mit der Erinnerung an den einstigen Betrieb einen faszinierenden Ort. Damit ist es nun vorbei. Das Flugfeld wird getilgt, eine künstliche Stadt, deren Grundstrukturen nicht einmal dem Verlauf der ehemaligen Rollbahnen folgen, aus dem Boden gestampft.
Angemessen wäre es, diese Fläche zum Park- und Erholungsgebiet zu machen - dem Beispiel Wienerberg folgend. Für benötigten Wohnbau stehen gerade im 22. Bezirk genügend Flächen zur Verfügung, die sich - kleinteilig erschlossen - wesentlich besser in die bestehende Bebauung einfügen würden als dieses hart an der Grenze zum Größenwahn stehende Projekt.
staubfänger - 4. Jul, 20:09